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Aktuell 11.8.:
Heute vor 5 (fünf) Monaten, am 11.3.2011 um 15:41 kam es in allen vier Blöcken in Fukushima zum Ausfall der Notstromdiesel. Dies war das auslösende Ereignis für die Schweren Störfälle.

Die gute Nachricht: Kreislaufkühlung des Abklingbeckens in Block 1 arbeitet.

Endlich wurde dieser Meilenstein geschafft. Alle vier Abklingbecken werden jetzt über neu installierte Kreislaufkühlungsysteme gekühlt, d.h. das Wasser aus den Becken, die immer noch im Freien stehe, wird abgepumpt, über einen Luft-Wasser-Wäremtauscher gekühlt, gefiltert und zurückgepumpt. Dadurch ist es möglich, die Abklingbecken soweit herunter zu kühlen, dass man auch bei einer Störung ausreichend Zeit hat, um das System wieder in Gang zu bringen. Das schöne engliche Wort dafür heißt "grace period". Außerden: je kälter das Wasser, desto geringer die Freisetzung von Spaltprodukten.

Die Dekontaminationsanlage arbeitete die letzte Woche mit positiver Bilanz
In der letzten Woche wurden durch die Dekontaminationsanlage - trotz der ständigen Stillstandzeiten - mehr Wasser aus den Gebäuden abgepumpt, als in die Reaktoren zurückgespeist wurde.
Im Vergleich zu den ca. 100.000 m3 in den Gebäuden ist es nur eine kleine Menge von 600 m3, aber es ist die erste Woche mit positiver Bilanz. Jetzt stellt sich das Problem der Speicherkapazität für das aufbereitete Wasser. Auf dem Gelände gibt es noch ca. 15.000m3 freie Speicherkapazität in Tanks.

(NEU am 12.8.) Könnte man das in der Dekontaminationsanlage gereinigte Wasser einfach ins Meer einleiten?
Die politische Antwort: NEIN, nicht im Augenblick, auch wenn die japanische Öffentlichkeit Anfang April ohne großen Aufschrei zur Kenntnis genommen hat, dass TEPCO ca. 15.000 m3 leicht kontaminiertes Wasser aus den Blöcken 5 und 6 ins Meer geleitet hat.
Die technische Antwort: Vielleicht, entscheidend ist 5 Monate nach der Kernschmelze die Konzentration der "Leitnuklide" Cäsium 134 ud Cäsium 137 im Wasser. Der gesetzliche Grenzwert für Cäsium 134 (Halbwertzeit ~2Jahre) beträgt 6*10-2 Bq/cm3 und für Cäsium 137 (Halbwertzeit ~ 30 Jahre) 9*10-2 Bq/cm3. Zur Veranschaulichung: In einer Wasserprobe von ~ 17 cm3 darf pro Sekunde ein Cäsium 134 Atom zerfallen und der Geigerzähler "Tick" machen.
Am 11.8. wurden an dem abgedichteten Auslass des Einlaufbauwerks des Block 3 Höchstwerte von über 1 Bq/cm3 gemessen. Bei einer Filterwirksamkeit von 10-4 käme man auf Werte von 10-4 Bq/cm3 für das dekontaminierte Waser. Man könnte es also ins Meer leiten, ohne gegen die gesetzliche Vorschriften zu verstoßen.
Die Frage ist nur, wie stark das Wasser in den Gebäuden z.Z. im Mittel kontaminiert ist. Dazu hat TEPCO in der letzten Zeit keine Angaben mehr gemacht. Die höchsten Werte wurden Anfang April gemeldet für den Wasserstrahl, der aus der Wand in den Gully strömte. Dieses Foto ging damals um die Welt. Die Werte waren richtig hoch mit 2*106 Bq/cm3 sowohl für Cäsium 134 als auch Cäsium 137. Das wäre auch nach der Behandlung in der Dekontaminationsanlage noch viel zu hoch, um ins Meer geleitet zu werden.
Solange die Dekontaminationsanlage so unzuverlässig arbeitet, muss das gereinigte Wasser in jedem Fall in Tanks zwischengelagert werden und dann Tank für Tank "frei gemessen" werden.
Natürlich müßte auch die erlaubte zulässige Jahresmenge eingehalten werden. In Deutschland beträgt die erlaubte jährliche Jahresmenge im Abwassser (ohne Tritium) 6*1010 Bq. Bei eine Belastung von 10-4 Bq/cm3 =100 Bq/m3 könnte man 6*108 m3 ins Meer einleiten, also mehr als sich in den Reaktorgebäuden befindet (105 m3). Entscheidend ist also wieviel Becquerel sich tatsächlich in dem kontaminierten Wasser in den Gebäuden befindet.
Zum Vergleich: Bei Störfall in Fukushima wurden 1.2*1016 Bq Cäsium 137 in die Umgebung freigesetzt, in Tchernobyl 8.5*1016 Bq
 

 


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