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Erste Analyse des Störfalls

Bei den Störfallen in Fukushima sind zwei Ereignisse eingetreten, die in allen Sicherheitsberichten ausgeschlossen werden:
1) Ausfall der zwei Notstromdiesel (vermutlich durch Common-Mode-Failure)
2) Nach 24 Stunden war immer noch nicht die Strom- und Kühlmittelversorgung wieder hergestellt.
Die Ursachen hierfür werden sich erst später klären lassen.
Darüber hinaus wurde der Batterie gestützte Notstrom zunächst für die Nachkühlung verbraucht in der Hoffnung, schnell die Stromversorgung wieder herstellen zu können und eine teilweise Kernschmelze zu verhindern.
Eine Folge davon war, dass die Mannschaft, nachdem die Batterien leer waren, die Leittechnik (Instrumentierung und Steuerung) verloren hat. Die Bilder von der dunklen Warte, in der Mitarbeiter mit Hilfe von Taschenlampen die Instrumente ablesen, kommen so in keinem Schweren-Störfall-Szenario vor. Standard-Szenario ist, dass nach 24 Stunden externe Strom- und Kühlmittelversorung wieder hergestellt ist.

Selbst wenn vor Ort als Hilfsmittel zerstört waren, wäre es ohne weiteres möglich gewesen, die nötigen Hilfsmittel von anderen Atomreaktoren, die nicht vom Tsunami betroffen waren, heran zu schaffen. Die Ursachen für die dillettantischen Notfall-Maßnahmen werden sich erst später klären lassen.

Ich wurde daraufhin gewiesen, dass möglicherweise die langen Entscheidungswege in der japanischen Hierachie der Grund für den verzögerten Einsatz der mobilen Geräte ist. Das würde auch die weiteren zögerlichen Notfall-Maßnahmen erklären.

Die zweite Konsequenz war, dass die Abklingbecken austrockneten und es zu einer Wasser-Dampf-Zirkon-Reaktion mit heftiger Wasserstoffbildung kam. Die Wasserdampf-Zirkon-Reaktion hängt von der Temperatur ab und startet bei den frischesten Brennelemente im Abklingbecken. Die Reaktion ist stark exotherm, ein regelrechter Zirkonbrand, und kann exponentiell hochlaufen, bevor sie infolge von Mangel an Wasserdampf wieder zum Stillstand kommt. Es besteht die Vermutung, dass die Wasserstoff-Rekombinatoren einen so schnellen Anstieg der Wasserstoff-Konzentration nicht begenzen konnten und dies zu den Explosionen und den schweren Zerstörungen an den Gebäuden geführt hat.
Sowohl das Auffüllen der Abklingbecken mit Hilfe von Feuerwehr-Löschfahrzeugen als auch die Einspeisung von Meerwasser in das Reaktordruckgefäss und in das Containment sind die besten Notfall-Massnahmen, die die Mannschaft ergreifen konnte und werden deshalb positiv  beurteilt.
Nach ca. 20 Tagen ist die Nachzerfalls wärme soweit abgeklungen, dass die natürliche Wärmeleitung die Nachzerfallswärme aus den Reaktoren abführt und kein Bedarf an zusätzlicher Kühlung mehr besteht. Es bleict nur noch die Gefahr, dass es zu explosion des Knallgases kommt, das sich bei der Radiolyse bildet.
Die Kühlung de Abklingbecken mit den abgebrannten Brennelementen scheint stabil zu sein, da die aktuellen Fotos keine Dampfwolken mehr zeigen.