Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 


1     Das Atomkraftwerk Fukushima

Vor dem 11.3.2011 kannte kein Mensch außerhalb von Japan den Namen Fukushima und selbst weit gereiste Nuklearexperten hatten noch nie davon gehört.
An der Westküste Japans ca. 200 km nördlich von Tokio in der Provinz Fukushima betrieb der japanische Stromkonzern TEPCO (Tokio Electric Power Company) zwei Atomanlagen mit der Bezeichnung Fukushima, die ohne viel Phantasie die Namen Fukushima 1 (Fukushima Daichi) und Fukushima 2 (Fukushima Daini) erhalten hatten.

Die Anlage Fukushima Daichi besteht aus sechs älteren Siedewasserreaktoren. Alle sechs Blöcke sind Nachbauten amerikanischer Siedewasserreaktoren, die Blöcke 1 bis 5 vom Typ General Electric Mark I, der Block 6 ist vom Typ General Electric Mark II.  Deshalb trifft im Wesentlichen alles, was man im Internet zu diesen beiden Reaktortypen findet, auch auf die sechs Blöcke in Fukushima zu.

Von Interesse sind nur die vier verunglückten Blöcke 1 bis 4. Block 1 ist etwas kleiner und hatte nur eine Leistung 439 MW, die Blöcke 2 bis 4 sind mehr oder weniger bau-gleich und haben eine Leistung von MW 760 MW, also deutlich kleiner als typische deutsche Reaktoren mit 1200 MW.

Block 1 ging im Jahr 1973  ans Netz, Block 2 im Jahr 1974, Block 3 im Jahr 1974  und Block 4 im Jahr 1978. In Hinblick auf eine geplante Lebensdauer der Blöcke von 40 Jahren aus, könnte man sie als Oldtimer bezeichnen. Was die Reaktorsicherheit angeht, sind sie sicher Oldtimer und nicht auf dem letzten Stand der Reaktorsicherheit.

Die vier Blöcke wurden an einem Küstenhang am Meer errichtet, wozu eine größere Fläche planiert wurde. Hinter den Kraftwerken befindet sich dann ein steiler Hang, wie man gut auf dem Foto der vier Blöcke aus besseren Tagen sieht.

k1-bild1

Der Bauplatz war nicht schlecht gewählt: Direkt am Meer, was eine ständige Verfügbarkeit von Kühlwasser garantiert. An der Ostküste Japans, wo die meiste Zeit Westwind weht und alle gasförmigen radioaktiven Freisetzungen in die Weiten des Pazifiks geweht werden und nicht in die nächsten Großstadt. Die Gegend ist recht dünn besiedelt, so dass in der gesetzlich vorgeschriebenen zur Evakuierung vorgesehenen Zone sehr wenige Menschen leben und eine Evakuierung relativ leicht möglich ist - wie es sich dann auch gezeigt hat. Die Umgebung ist auch nicht landwirtschaftlich intensiv genutzt, ein weiterer Pluspunkt bei der Standortwahl. Gegen die beiden bekannten schwerwiegenden Naturgefahren, schwere Erdbeben und Tsunamis hatte man nach dem Stand von Wissenschaft und Technik ausgelegt. Man glaubte, dass die Blöcke hoch genug liegen außerhalb der Reichweite der theoretisch größtmöglichen Tsunami-Welle, was sich als fataler Irrtum herausstellen sollte.

Als schwerwiegender Fehler beim Design der Anlage ist der Steilhang hinter den Blöcken anzusehen, der dazu führte, dass die anrollende Tsunami-Welle nicht flach weiter ins Landesinnere läuft sondern sich hier zu großer Höhe aufstaut und längere Zeit ansteht, bevor sie wieder abfließt. (Design-Fehler Nr.1)

k1-bild2

Die wesentliche Fakten zu den vier Blöcken in Fukushima
Block 4 war zum Zeitpunkt des Erdbebens abgeschaltet. Der gesamte Kern befand sich in dem Abklingbecken außerhalb des Containments.


                                                      Block 1    Block 2    Block 3    Block 4
elektrische Leistung [MW]                460         784          784         784
thermische Leistung [MW]              1380       2381        2381       2381
Brennelemente im Reaktorkern        400         548          548          ---
Brennelemente im Lagerbecken       292         587          514       1331


Zur besseren Orientierung hier noch der Plan der Anlage mit den Namen der Gebäude.

k1-bild3

 


  next

 

 


 digimouz

Digitize your plot on paper with your mouse!


nhk

 Japanischer Fernsehsender NHK auf ASTRA, Kanal 787 



cover

http://www.amazon.de/Nuclear-Safety-Light-Water-Reactors/dp/0123884462/ref=sr_1_sc_1?ie=UTF8&;qid=1336588255&sr=8-1-spell

 


Petition
Abschaffung der GEZ
Keine Zwangsfinazierung

https://www.openpetition.de/petition/online/abschaffung-der-gez-keine-zwangsfinanzierung-von-medienkonzernen